Die Flugblätter

Die Flugblätter

Die Weiße Rose veröffentlichte sechs Flugblätter, zunächst in Süddeutschland, später im ganzen Deutschen Reich. Verfasst und vervielfältigt wurden die Schriften in Münchener Wohnungen der Mitglieder und im Keller des Ateliers Eickenmeyer. Finanziert wurde die Herstellung aus eigenem Kapital und durch Spenden Gleichgesinnter. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden sogar in England, Norwegen und Schweden Flugblätter der Weißen Rose wiedergefunden.

 

Die ersten Flugblätter erschienen Anfang Juli 1942 mit einer Auflage von ungefähr hundert Exemplaren, die unter Zusammenarbeit von Alexander Schmorell, Hans Scholl und Christoph Probst entstanden waren. In ihnen werden die freie Meinungsäußerung und der passive Widerstand des Volkes gefordert. Die Flugblätter wurden in Briefkästen Münchener Wohnungen gesteckt. Einige Leser folgten ihrer vermeintlichen Pflicht und gaben das Blatt bei der Polizei ab. Andere waren von deren Aussage überzeugt und folgten der Bitte, die Blätter abzuschreiben und weiterzuleiten.

 

Bis Ende 1942 erschienen drei weitere Flugblätter, wie das erste auch speziell an Bildungsbürger gerichtet. In ihnen wurde unter anderem über die Taten der SS berichtet und aufgeklärt. Außerdem wurden Dichter und Philosophen wie Lao-tse, Aristoteles und Novalis zitiert.

 

Das fünfte Flugblatt wurde Anfang 1943 veröffentlicht und war ein ,,Aufruf an alle Deutschen". Prof. Kurt Huber, der zwischen der Verbreitung dieses und des letzten letzten Flugblatts der Weißen Rose beigetreten war, überarbeitete es. In kurzen, prägnanten Sätzen wurde deutlich gemacht, dass Hitler den Krieg nicht mehr gewinnen, nur noch verlängern könnte. Sie erhoben darin Anklage gegen das Schicksal der Juden und warnten vor ewigem Hass der anderen Länder auf die deutsche Bevölkerung. Von diesem Flugblatt wurden tausend Exemplare in ganz Deutschland verteilt und verschickt, immer verbunden mit der Bitte, es zu vervielfältigen und weiterzugeben.

 

Das sechste und letzte Flugblatt entstand nach den Geschehnissen von Stalingrad, bei denen durch miltärische Fehler nach Einkesselung durch die russische Armee rund 146.000 deutsche Soldaten umkamen und weitere 90.000 in Kriegsgefangenschaft gingen. Es wurde etwa dreitausend Exemplare dieses Flugblattes hergestellt und zumeist per Post in ganz Deutschland verschickt. Am 18. Februar 1943 verteilten die Geschwister Scholl das Flugblatt in der Universität und warfen einen Stapel vom zweiten Stock in den Lichthof der Eingangshalle. Dabei wurden sie von dem Hausmeister beobachtet, der kurz darauf die Gestapo rief, die Hans und Sophie Scholl festnahm.

 
 
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