Heiko Ploeger
Heiko Ploeger und der sozialdemokratische Widerstand in Herford
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Den wahrscheinlich wirksamsten und öffentlichkeitswirksamsten Widerstand aus Herford leiste vermutlich der Arbeiter Heiko Ploeger und mit ihm das sozialdemokratische und kommunistische Milieu.

Name: Heiko Ploeger

Lebensdaten:
* 12.7. 1898 in Leer
                       / U15.9.1944

Leistungen im Widerstand:
Mit dreißig Jahren kam er nach Herford, heiratete Henny Niederbeckmann und wurde noch 1928 (oder ein Jahr später) Mitglied der SPD.

In der Partei engagierte er sich aktiv in der antifaschistischen Arbeit. Heiko Ploeger war an dem Versuch seiner Partei beteiligt, den Aufstieg der NSDAP aufzuhalten.Er war nämlich im Gegensatz zu anderen Politikern zu dem Schluss gekommen, dass die Erfolge der Nationalsozialisten nicht nur von kurzer Dauer sein würden. Er behielt auf erschreckende Art und Weise Recht.
Als Reaktion auf die Gefährdung der Demokratie von Links und Rechts richteten die SPD und die anderen demokratischen Parteien im Reich (vor allen Zentrum & DDP)  eine ähnliche, aber nichtmilitärische Truppe ein, das ,,Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“. Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold trug die Farben der Weimarer Republik, der ersten deutschen Demokratie also und verstand sich dem Erbe der demokratischen Tradition der Revolution von 1848 verpflichtet. Auch im Banner war Ploeger Mitglied.

Noch vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten begannen die Sozialdemokraten und die Kommunisten in Herford mit dem Verteilen von Flugblättern. Auch nachdem Adolf Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt worden und etwaige Aktionen verboten worden waren, setzten Ploeger und Co. ihren Kampf fort. Die Flugblätter waren zunächst Importe, welche am Lübberbruch (in etwa dort, wo heute der Theaterparkplatz ist) übergeben wurden. Ab 1936 wurden in Herford in Kooperation mit der örtlichen KPD eigene Flugblätter verteilt.
 
Nennenswerten Erfolg wurde durch die Herforder Flugblätter allerdings nicht erzielt. In Herford hielt sich der Nationalsozialismus bis zum bitteren Ende, wohingegen Heiko Ploeger und einige andere am Abend des 18. Januar 1944 in seiner Wohnung in Herford verhaftet wurden und anschließend ins Polizeigefängnis nach Bielfeld gebracht. Im Sommer des gleichen Jahres verurteilte ihn das Oberlandesgericht Hamm zum Tode. Der ,,gefährliche Hetzer und Kriegsverbrecher“ (Äußert fragwürdig, wenn man bedenkt, dass Ploeger noch im Jahre 1936, also im dritten Jahr des Dritten Reiches eine militärische Ehrenauszeichnung erhalten hatte) starb am 15.9.1944. Auf seinem Grabstein auf dem Herforder Friedhof zum Ewigen Frieden steht 
„Für Wahrheit, Freiheit und Gerechtigkeit“
 
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