Ewald Schildmann
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Name: Ewald Schildmann
Lebensdaten: * 27.06.1910
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Jugend/ Ausbildung:
Ewald Schildmann machte eine Lehre als Schmied und Schlosser,
bevor er sich 1927 zur Mission bei der Rheinischen Missionsgesellschaft bewarb. Ihn prägte sein tiefer Glaube und die Mitgliedschaft im CVJM, welcher ihn mit einem Empfehlungsschreiben unterstützt hatte.
Leistungen im Widerstand:
Im Mai 1935 legte er erfolgreich seine Missionarsprüfung ab und wurde 1935 zum ersten und Ostern 1936 zum zweiten Mal in die Gemeinde Jöllenbeck entsannt – sein Missionseinsatz hatte sich verzögert.
In Jöllenbeck übernahm Schildmann auch den Katechumenenunterricht.
Dort hatten einige Kinder zur Begrüßung den Hitlergruss verwendet. Das missfiel Ewald Schildmann, denn er war der Auffassung, dass in der Kirche, in der jener Unterricht stattfand, der Hitlergruss nichts zu suchen hatte. Er hatte gesagt, dass der kirchliche Unterricht mit Lied und Gebet eröffnet werden solle.
Bereits diese Kleinigkeit genügte, um die örtliche SA auf den Plan zu rufen.
Die organisierte einen ,,Sturmappel“, was im Klartext bedeutet, dass eine Gruppe SA-Einheiten aus dem nördlichen Bielefeld in das Haus, indem Ewald Schildmann wohnte, eindrang und sich eine Prügelei mit ihm und anderen Anwesenden liefert.
Schildmann setzte sich bei der etwa 3-5 minütigen Schlägerei zur wehr.
Schildmann wurde verhaftet, die Kirchengemeinde legte erfolglos Protest ein. Nach seiner Entlassung wurde ihm bis zu seiner Ausreise in den Missionsdienst auf Sumatra ein Aufenthalts- und Redeverbot für Jöllenbeck und Umgebung auferlegt.
Die Kirchengemeinde Jöllenbeck ersuchte ein Verfahren wegen Landfriedensbruch gegen die polizeilich ermittelten Täter. Ohne Erfolg, denn das Verfahren wurde durch Erlass von Adolf Hitler 1937 fallen gelassen.
Gedenken & Bewertung:
Ewald Schildmanns Biographie ähnelt der von Wilhelm Oberhaus. Beide sind christliche Theologen gewesen. Ähnlich wie Oberhaus dürfte Schildmann nicht der Aktivste Widerstandskämpfer gewesen sein, zumal Schildmann offenbar tendenziell Sympathien für den Nationalsozialismus hatte.
Die Geschehnisse von 1936 dürften seine Einstellung zum ,,Führer“ jedoch verändert haben. |